In 2021 hat die Korner-Stiftung die Arbeit von Christian Holl gefördert.

Christian Holl, Jahrgang 1992, lebt und arbeitet in Hannover. Er hat an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig Freie Kunst studiert und es 2019 mit Diplom abgeschlossen. Sein Schwerpunkt liegt in der Bildhauerei, welche er bei Björn Dahlem und Raimund Kummer studiert hat.

Danach war er bis 2020 Meisterschüler bei Raimund Kummer.

Christian Holl war bereits bei der Ausstellung „Kunst im öffentlichen Raum 2021 – Bestandsaufgabe“ des Kunstvereins Wolfenbüttel, sowie der 89. Herbstausstellung des Kunstvereins Hannover mit seinen Arbeiten vertreten.

Stine Hollmann vom Kunstverein Wolfenbüttel beschreibt die Arbeit „Area X“ von Christian Holl wie folgt :
„Die Skulpturen und Rauminstallationen des Künstlers finden eine Nähe zu dystopischen Szenarien und werfen Fragen nach zukünftiger Archäologie und historischer Ökologie auf. Gleichzeitig werden vermeintliche Designgegenstände zum bildhauerischen Thema und laden in ihrer ästhetischen Nicht-Funktionalität zu Assoziationen und Gedankenspielen jenseits des Bekannten ein. Christian Holls junges künstlerisches Schaffen ist eine bildhauerische Auseinandersetzung, die mit ihren ortsspezifischen Eingriffen Bezug zu zeitgenössischen Entwicklungen und Trends nimmt. Eine Formensprache zwischen subtilem Hochglanzdesign, Science-Fiction und Popkultur, die uns mit zukunftsweisenden Fragen zurück lässt: In welcher Welt wollen wir leben?“

Die Korner-Stiftung fördert sein Projekt „Dystopische Beheimatung“ und die Photogrammetrie und VR-Sculpting, einer Technik, an der Christian Holl gerade arbeitet.

Ausstellungsprojekt „Dystopische Beheimatung“

Bei der Gruppenausstellung mit dem Arbeitstitel „Dystopische Beheimatung“ handelt es sich um ein Austauschprojekt zwischen jungen Leipziger und Hannoveraner Künstler*innen. Inhaltlich wird ein Fokus auf innere und äußere Zustände in Zeiten der Krise gelegt und sichtbar gemacht. Es werden die Grenzen der individuellen Positionen aufgebrochen um ein Gesamtszenario zu schaffen, welches repräsentativ für ein geteiltes Erleben, geprägt vom Begriff der dystopischen Beheimatung, steht. Darüber hinaus wird die Ausstellung von verschiedenen performativen und musikalischen Interventionen begleitet. Abschließend ist ein Ausstellungskatalog geplant.

Die thematische Erarbeitung fiktiver Räume bildet den Zugang zum Erleben verschiedener Sinnesebenen. Dafür werden die Betrachtenden eingeladen einen raumgreifenden Parcours zu durchlaufen, in welchem die einzelnen Positionen zu einer fiktiven Welt verschmelzen. Beeinflusst von aktuellen Zeitgeschehnissen und erlebter Krisen entsteht die Darstellung einer dystopischen Beheimatung. Der Mensch Natur Dualismus wird aufgebrochen wodurch sich Technik, Architektur und Natur miteinander verbinden und zu einer futuristischen Landschaft zusammen wachsen. Dadurch entsteht ein Szenario ähnlich einer Filmkulisse, in welcher verschiedene Wahrnehmungsprozesse verankert und nach Außen gekehrt werden. Innere dystopische Angstzustände und Ungewissheiten werden dabei genauso verkörpert wie utopische Wunschvorstellungen, die zwischen Ödnis, Begierde und Reizüberflutung einen Ausgleich suchen.

 

Weitere teilnehmende Künstler*innen an dem Projekt „Dystopische Beheimatung“ :

Carl Hugo Hahn, Elisabeth Kallert, Franziska Kastner, Gregor Kieseritzky, Nike Kühn, Andreas Linke, Sophie Pape, Lea Schürmann, Malte Taffner.