Die Förderung für das Jahr 2023 geht an Uğur Ulusoy für sein Projekt hybrid inception III

Uğur Ulusoy wurde 1984 im nordrhein-westphälischen Oberhausen geboren. Bis Ende der 1980er Jahre arbeitete er als Marktschreier. Zwischen 2005 und 2013 studierte er erst Architektur an der Technischen Universität Braunschweig. Im Anschluss daran bis 2013 Industrial- / Transportationdesign an der HBK Braunschweig. Danach widmete er sich bis 2019 dem Studium der Bildenden Kunst, erst an der HBK Braunschweig bei Norbert Bisky und Hartmut Neumann, und 2020 an der Akademie der bildenden Küste in Karlsruhe bei Franz Ackermann und Hartmut Neumann für sein Jahr als Meisterschüler.

Uğur Ulusoy ist ein bildender Künstler, der seit 5 Jahren auf Wanderschaft lebt und arbeitet. Er hatte bereits in verschiedenen Ländern Ausstellungen, u.a. in Deutschland, Schweiz, Türkei und in China. Nachdem er von Sommer 2023 bis Februar 2024 sein Hauptatelier in Istanbul hatte, geht es für ihn von Februar bis August 2024 nach Nürnberg, wo er das Marianne-Defet-Malerei-Stipendium erhalten hat.

Die KORNER-Stiftung fördert sein Projekt hybrid inception III. In diesem soll es um eine Grenzüberschreitung von digitalen Möglichkeiten und unserer Fähigkeit, uns im Virtuellen Raum zu bewegen, gehen.

Da dies noch ein relativ neues Feld ist, sind die Grenzen noch niedrig und Mensch und Maschine schnell überfordert. Die Arbeit soll das Interaktionsfeld innerhalb der Virtuellen Realität erweitern und zudem noch die vierte Dimension mit Gerüchen einbauen, sowie das ganze mit Klängen unterfüttern. Für die technische Umsetzung im Virtuellen Raum arbeitet Ulusoy mit einer `Creative editorin` Elisa Gassen zusammen. Das Ziel hierbei ist die Interaktionen in der digitalen Welten zu erweitern und bei gewissen Handlungen dies durch unseren Geruchssinn zu verstärken. Dadurch soll der Besucher noch mehr das Gefühl bekommen, dass diese Welt, in die er eingetaucht ist, real ist. Um gewisse Emotionen dabei noch zu verstärken oder überhaupt zu erschaffen, sollen Klänge und Soundsequenzen dazu eingespielt werden. Es wird ein experimenteller Prozess, in dem versucht werden soll, aus allen Bereichen das Maximum an Sinneseindrücken ziehen zu können.

Diese Projekt soll auf einer vorangegangenen komplexen Installation „hybrid inception I & II“, die vom 30.10.-18.12.22 im Kunstverein Wolfenbüttel ausgestellt wurde, aufbauen.

Bei diesem Werk ging es um Grenzüberschreitungen im analogen 2D und 3D, wie auch im digitalen virtuellen Raum. Diese Arbeit bestand aus einer 360° raumgreifenden Malerei, bei der der ganze Raum mit diversen Stoffen aus dem Fundus von Ulusoy´s Eltern bespannt war und mit verschiedenen Malmitteln bemalt wurde. Diese wurde dann mit Hilfe der `Creative editorin` Elisa Gassen in eine Virtuelle Realitätswelt übersetzt, in der man sich interaktiv frei bewegen konnte. Aus dieser digitalen Welt wiederum werden zusätzlich 3D Objekte, zum Teil lebensgroß, gedruckt und in die physische Installation integriert.

Das ganze wird mit einer musikalischen Komposition, die speziell für dieses ganzheitliche Kunstwerk konzipiert wird, unterlegt.

Das neue hybrid inception III soll gefördert werden, um die Klangräume zu realisieren. Des weiteren, um die Boxen, die die verschiedenen Gerüche generieren, zu ermöglichen. Und – last but not least – die Arbeit der Virtuellen Realität und die Skulpturen, die daraus entnommen werden sollen, zu realisieren.

Diese Arbeit soll in den Flottmann-Hallen in Herne vom 24.8.2024 – 06.10.2024 gezeigt werden.